Aktiv&Jung 02|2022

SCHON GeWuSSt? Frauen fahren schlechter Auto als Männer der wohl hartnäckigste Stereotyp besteht in dem unterschied der Fahr- künste zwischen den Geschlechtern. Häufige Zustimmung erfährt die aus- sage, Frauen würden schlechter auto fahren als Männer. das Klischee fußt auf der erfahrung früherer Generatio- nen, in denen eine dame am Steuer eher die Seltenheit war. doch dies ist wissenschaftlich falsch. Frauen sind von natur aus rücksichtsvoller, verant- wortungsbewusster und vorsichtiger. dass sie von Mal zu Mal ungenauer einparken, ist häufig auf mangelndes Selbstbewusstsein und räumliches Vorstellungsvermögen zurückzufüh- ren. doch beispielsweise Parkrempler passieren laut Studien allen gleicher- maßen. denn die modernen Fahrzeu- ge sind unübersichtlicher und schwe- rer zu rangieren. „Männer fahren besser auto?“ Männer lieben ihre Autos, Frauen parken schlecht ein, alte Fahrer mit Hut halten den Verkehr auf: Zum Thema Autofahren kursieren zahlreiche Klischees und Vorurteile. Doch was ist dran am Aberglauben rund um das beliebte Fortbewegungsmittel? Männer begehen mehr Verkehrs- verstöße und verursachen mehr Unfälle als Frauen – oder? Korrekt! Sie sind laut verschiedenen Statistiken die häufigeren unfallver- ursacher – und zwar nicht nur mit dem auto. auch als Fußgänger, rad- fahrer oder auf dem Motorrad kracht es bei Männern häufiger. untersu- chungen zufolge verursachen vor allem die sehr jungen und sehr alten Fahrer viele unfälle. Frauen beteiligen sich nur halb so oft an Pannen. Grobe Verkehrsverstöße, rasen, angetrun- kenes sowie unerlaubtes Fahren sind statistisch ebenfalls Männersache. diese besitzen jedoch auch häufiger einen PKW-Führerschein als Frauen. Männer p egen eine emotionale Bindung zu ihrem Fahrzeug in Studien reagierte ein Großteil der Herren positiv auf bilder von autos. die Gründe dafür finden Forschen- de unter anderem in der Geschichte der Gesellschaft: Zunächst nutzten vor allem adelige und wohlhabende Menschen den Wagen als ersatz für die Kutsche. auch Jahrzehnte später symbolisierte ein autokauf den an- schluss an die Konsumstandards des Westens. Frauen sehen es in der re- gel primär als Fortbewegungsmittel, wohingegen Männer sehr viel mehr hineininterpretieren. neben der Prak- tikabilität sehen diese das auto als erweiterung des eigenen egos an. das Fahrzeug ist ein Symbol für Kraft, Macht und begehren – und stärkt somit den gesellschaftlichen Status. laut Psychologen neigen vor allem Männer zu einem intensiven Verhält- nis zu ihrem Fahrzeug. Sonntagsfahrerinnen und -fahrer halten den Verkehr auf der typische„alte Mann mit Hut“ stellt ein Sicherheitsrisiko dar und behin- dert den Verkehrsfluss – ein weit ver- breiteter, berechtigter Glaube. Häufig verursachen ältere Fahrerinnen und Fahrer durch ihr langsames Fahrver- halten lange Kolonnen hinter sich, die zu gefährlichen Überholmanö- vern führen. Vorfahrtsfehler, falsches abbiegen, Wenden oder Fehler bei Spurwechseln sind typische unfall- ursachen. doch heutzutage verfü- gen ältere Fahrende über zahlreiche, bessere Hilfsmittel. nicht nur brillen und Hörgeräte, sondern auch diverse Sensoren und alarmtechniken in den Fahrzeugen zählen dazu. des Weite- ren haben heutige Sonntagsfahrerin- nen und -fahrer mehr Fahrpraxis als noch vor ein paar Jahren. ab einem gewissen alter empfiehlt sich jedoch eine selbstkritische beurteilung der Fahrfähigkeit. 5 aktiv&jung 2|2022

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